Montag, 23. Januar 2012

Emotionales Essen - Hintergründe


Für alle, denen Englisch nicht so liegt, habe ich hier mal dieses Video transkribiert. uff!
Ich weiss leider nicht, auf welche Studien Josie sich hier bezieht. Mal fragen...


Studien zeigen, dass es zwei verschiedene Arten gibt, wie wir mit Stressfaktoren umgehen:
- entweder daran arbeiten, den Stress abzuwenden, zu ändern, sodass die Situation weniger stressig ist, oder, 

- wenn man glaubt, dass man es nicht ändern kann, die Energie nach innen wenden und versuchen, sich selbst zu beruhigen und den schlechten Gefühle, die aus dem Stressor entstehen, aus dem Weg zu gehen oder diese Gefühle zu managen. 
Und dieses Verhalten wird durch die Bank mit emotionalem Essen in Verbindung gebracht. Ebenso mit Depression, Angst, geringer Zufriedenheit mit dem Leben und einer ganzen Litanei von anderen psychischen Erkrankungen.

Das wird "Emotional - orientierte Stressbewältigung" genannt, aber unter uns werde ich es einfach "Trösten und Beruhigen" gg. "Anpacken und Lösen" nennen.


Und was interessiert uns das?
Studien zeigen übereinstimmend, dass Menschen, die
"Trösten und Beruhigen" als Bewältigungsstrategie wählen, anfälliger für Essstörungen sind. Es wurden Studien mit Bulimikern und Anorexikern durchgeführt und ergaben, dass diese im Vergleich zu Menschen ohne Essstörungen bedeutend öfter von der "Emotional - orientierte Stressbewältigung" Gebrauch machten, als von aktiver Problemlösung. 

Aber was für uns wirklich aufregend ist, ist, dass es absolut Hoffnung gibt, denn man kann erlernen, Probleme zu lösen, statt sich zu trösten und zu beruhigen:In einer Studie mit selbstmordgefährdeten Jugendlichen wurden diesen aufgabenorientierte oder lösungsorientierte Bewältigungsstrategien beigebracht und befunden, dass ihre depressiven Eigenschaften usw. sich verringerten.  

Das Erlernen des Problem - Lösens hilft uns nicht nur, Gewicht zu verlieren, indem wir aufhören, emotional zu Essen; es spielt auch eine wichtige Rolle beim Erhalten dieses neuen Gewichts. 
so gab es eine Studie, die Menschen, die abgenommen hatten und ihr neues Gewicht hielten mit Menschen verglich, die Gewicht verloren, danach aber wieder zugenommen hatten, und mit Menschen, die noch nie Gewichtsprobleme gehabt hatten.
man fand heraus, dass die Leute, die ihr Gewicht wieder zugenommen hatten, sich stark auf die wohltuende Art der Stressbewältigung
stützten, während die Menschen, die es verloren hatten und hielten, sowie die Menschen, die noch nie Gewichtsprobleme hatten, sich stark auf das Problemlösen verlassen. 

Aber hier kommt der spannende Teil: die Gewicht - Halter erzielten mehr Punkte im Probleme - direkt - Lösen  als die Menschen, die nie Probleme mit dem Essen hatten!
wie ich immer schon vermutet habe: wir können am Stärksten werden ab unserer schwächsten Stelle. das ist wie mit den gebrochenen Knochen: an dem Punkt, an dem der Knochen heilt, ist er so viel stärker, als er es vorher war, fast unzerstörbar!

Jetzt vertrauen einige von uns noch auf die emotionale, beruhigende Art der Stressbewältigung. Aber wir können diesen neuen Weg lernen und lernen, ihn anzuwenden und dann werden wir weit besser darin sein, als diejenigen, die noch nie damit zu kämpfen hatten! das ist wirklich aufregend.Also, was ist die lösungsorientierte Stressbewältigung und was müssen wir dafür tun?

direkt nach meinem letzten Video hab ich mich auf die unermüdliche Suche nach dem heiligen Gral der Informationen gemacht und ich dachte wirklich, ich würde diesen 8 Stufen von Dingen finden, die mir im Leben nie eingefallen wären, aber alles was ich über aufgabenorientierte Bewältigungsstrategien finden konnte war wie wirklich grundlegende Problemlösung:- Das Problem zu identifizieren,
- Prüfung der verschiedenen Lösungen,

- Anwendung die Lösungen,
 

- Bewerten.

ganz einfach.
"wie bitte?!"Aber dann las ich etwas, was mir half, zu verstehen: Es ist sehr situationsabhängig, welchen Stil der Bewältigung Menschen zu wählen neigen. Die gute Nachricht ist, dass wir die Lösungorientierte  Art der Bewältigung alle schon anwenden. Wir können also von uns selbst lernen!

In
bestimmten Bereichen unseres Lebens haben wir
in einem sehr jungen Alter Hilflosigkeit erlernt.
Wir lernen, dass wir machtlos sind in bestimmten Bereichen und für mich sind das vor allem zwischenmenschliche Dinge. Ich meine, ich war zehn Jahre lang Datenbank-Architektin. Es war ein Arbeitsumfeld mit enorm hohem Druck, aber für mich war's immer in Ordnung. kein Problem. und dann wurde ich selbständiger Hochzeitsplaner! Also, ich habe Dinge erlebt... es ist so interessant für mich zu erkennen, dass ich einerseits eine Art Rock-Star Problemlöser, aufgabenorientierte Stressbewältigerin in bestimmten Bereichen meines Lebens sein kann und dann in  anderen Bereichen bin ich wie eine Zweijährige!Aber das ergibt Sinn. Letztes Mal haben wir über erlernten Hilflosigkeit gesprochen: der Stressor kommt und wir glauben, wir können nicht damit umgehen.
Ich persönlich habe in einem sehr jungen Alter gelernt, dass ich über bestimmte zwischenmenschliche Dinge einfach keine Macht hatte. wenn sich also etwas zwischenmenschlich
eklig anfühlte, musste ich es einfach runterschlucken und mich trösten und beruhigen. das war die einzige Macht, die ich hatte. überlegt mal: wenn du ein Kind bist und deine Mutter ist ein wenig mürrisch, ein wenig nicht - süß... dann hast Du wirklich keine Macht, du musst bei Mama bleiben. alles, was du jetzt tun kannst, ist lieb zu dir zu sein und dich zu verhätscheln. und wisst ihr was? es ist egal, ob es Cupcakes waren oder was auch immer, was ich gebraucht habe, um mich zu beruhigen ... es war gut für mich! denn es war das Beste, was ich damals tun konnte, um auf mich selbst aufzupassen. und das gleiche gilt für Euch! Wir tun IMMER das Beste was wir können, um uns gut um uns zu kümmern! Also bloß kein Urteil oder Verdammen unseres früheren Verhaltens! Ist es nicht Oprah Winfrey, die sagt: "Wenn Du es besser weisst, wirst Du es besser machen!". wir lernen noch!

zur Bestätigung dieses Fakts, stellten Forscher fest, dass ablehnende und strafende Erziehungsstile (Strafe ist etwas anderes als Disziplin) Kinder hervor brachten, die emotionsorientierten Bewältigungsstrategien nutzen. Das ergibt durchaus Sinn, oder?
 

es ist wie mit den Elefanten - Trainern. wenn Elefanten noch sehr jung sind, bindet man ihnen ein Seil um ihr Bein und macht sie an einen Pfosten fest. der Elefant lernt, dass er sich davon nicht befreien kann. wenn der Elefant ausgewachsen ist und was-weiss-ich-wie-viele Tonnen wiegt,  brauchen die Trainer immernoch nur ein wirklich kleines Seil, weil der Elefant glaubt, dass er das Seil nicht zerstören kann.
es war wahr, als er klein war.
Jetzt es ist nicht mehr wahr.
mein Leben und für Eures gilt das Gleiche! vor allem zwischenmenschlich, wenn etwas nicht meine Bedürfnisse erfüllt oder für mich einfach nicht funktioniert, stecke ich in diesen Situationen nicht mehr fest.
Ich habe damals festgesteckt. und ich lerne jetzt den Unterschied.aufgabenorientierte Stressbewältigung: ganz normale grundlegende Problemlösung. noch etwas Bemerkenswertes, was ich in den Studien gefunden habe: was die Leute tun, die auf emotional orientierte oder beruhigende Art ihren Stress bewältigen:
 

- sich Luft machen. man denkt, "Oh, ich will mir nur Luft machen und ich werde besser fühlen.", aber tatsächlich zeigen Studien, dass man sich nicht besser fühlt. Man fühlt sich schlechter, weil man  nochmal alles durchlebt. und der arme Mensch, bei dem Du Dir Luft machst, muss es auch durchleben. das hilft also nicht.
- man
fand auch heraus, dass die "Tröster und Beruhiger" sehr viel über das Problem grübeln. (Link zu Depression). Auch das ergibt Sinn: wenn etwas wirklich stressig und man der Meinung sind, dass man nicht in der Lage ist, es zu ändern und dazu kommt dann noch, das man ständig darüber nachdenkt - das ist definitiv ein Rezept für einen Cocktail für Depressionen. - und die Mädchen - Methode: Ablenkung und Vermeidung (hier kommt dann auch das Essen ins Spiel), alles was hilft, um sich einfach nur besser zu fühlen. Also Essen oder shopping oder fernsehen oder was auch immer.
aber es ist mehr als nur zu sagen "okay, jetzt werde ich ein aufgabenorientierter Stressbewältiger!"
vieles geht so weit zurück in unserem Gehirn, dass wir uns oftmals überhaupt nicht bewusst werden, wenn es passiert. wir sind halb fertig mit einem Kübel Eiskrem, bevor wir überhaupt zu bemerken: "hey, gab's da etwa einen Stressfaktor?"

Diagramm vom Entscheidungsfindungsprozess, um zu sehen, wo die Punkte sind, an denen wir etwas ändern können.

1 Kommentare:

Steffi hat gesagt…

Liebe Janet,
dein Blog ist einfach wundervoll! Es wäre soooooo schön wenn du endlich wieder weiterschreiben würdest :)
Liebe Grüße
Steffi

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